Liebe LeserInnen, endlich konnten wir wieder eine öffentliche Lesung im Quäkernachbarschaftsheim durchführen! Vorher hatten natürlich die Kursteilnehmer*Innen der Schreibwerkstatt dort zu dem 'Buch für die Stadt 2021' und den Themen, die im Roman 'Brüder' von Jackie Thomae angeschnitten werden, Texte verfasst. Hier finden Sie nun Texte der Lesung und/oder zu aktuellen Themen, zu denen ja auch der Herbst gehört ...ses 2021 ist ein Blumenjahr - in den Gärten blüht und duftet es um die Wette. Einige meiner haben … Viel Freude beim Lesen oder auch selber schreiben! Ihre Cornelia
Verschiedene Schreibimpulse:
Romanauszüge
Fotos Geschwister
Übung Ausgrenzung / Rassismus
zu Romanauszügen entstanden:
Die Bäckerei des großen Nichts
Als er ein paar Stationen weiter ausstieg, zurück in seiner beschaulichen Wohngegend, ging er in eine Bäckerei, die es fertigbrachte, ihr gesamtes Sortiment nach nichts schmecken zu lassen. Das gesamte Sortiment hatte er zwar noch nicht probiert, aber im Laufe der Jahre doch etliches, und das schmeckte durchweg nach nichts. Früher, in der Bäckerei seiner Kindheit, hatte alles nach Zitrone geschmeckt. Das kam wohl irgendwann aus der Mode, und alles wurde immer größer und süßer. Also, man bekam wirklich etwas für sein Geld: viel süßes Nichts. Kein Nichts an Kalorien allerdings. Dafür ein Nichts an Geschmack. Wie bekommt ein Bäcker das hin? Und warum kaufen die Leute so etwas? Mögen sie es etwa? Merken sie gar nicht, dass es nach nichts schmeckt und viel zu süß ist? Oder kaufen sie es nur, weil die Bäckerei um die Ecke ist und sie schon immer dorthin gegangen sind, um Brötchen oder Teilchen zu kaufen? Das war letztendlich der Grund, warum ER in diese Bäckerei ging. Er war extrem bequem. Zu bequem, sich eine Bäckerei zu suchen, deren Produkte nach etwas schmeckten. Und das würde ja auch nicht unbedingt ausreichen. Dass sie nach etwas schmeckten. Nach was denn? Etwa nach Zitrone? Oder Vanille? Sollte ein Bienenstich nicht nach Bienenstich schmecken? Eine Nussecke nach Nuss und vielleicht Schokolade? Ein Plunderteilchen nach Plunder? Und was zum Teufel ist Plunder? Dieser Pudding, der schwabbelige, extrem gelbe, ist das eigentlich der gleiche wie der im Bienenstich?
Als er die Teilchen in der Theke betrachtete, lief ihm zwar das Wasser im Mund zusammen, aber die schiere Größe der einzelnen Gebäcke schreckte ihn ab. Schließlich entschied er sich, wie so oft, für eine Nussecke, obwohl er wusste, dass sie ihm nicht schmecken würde und außerdem viel zu groß und zu süß und zu wenig nussig und schokoladig war. Warum zum Teufel kaufte er sie dann immer wieder? Früher, in der Bäckerei seiner Kindheit, gab es Nussecken, die unglaublich gut schmeckten. Nach Nüssen. Karamellisierten Nüssen. Die drei Ecken waren mit dick Schokolade überzogen. Wahrscheinlich waren die Nussecken die einzigen Teilchen dort, die nicht nach Zitrone schmeckten. Solche Nussecken hatte er seit vielen Jahren nicht mehr gesehen. Geschweige denn gegessen. Stattdessen nur diese riesigen süßen pappigen Dinger, die ihm den Magen verklebten und von denen er nach der Hälfte satt war. Natürlich aß er die andere Hälfte auch noch, so dass ihm jedes Mal schlecht wurde und er sich schwor, diese Monster nie wieder zu kaufen. Geschweige denn zu essen. Und dann tat er es doch immer wieder. Etwa aus masochistischen Gründen? Um sich immer wieder daran zu erinnern, dass früher alles besser war, zumindest die Nussecken?
„Kaufen eigentlich viele Leute Ihre Teilchen aus masochistischen Gründen?“ hörte er sich die Verkäuferin fragen, als sie ihm die Tüte mit der Nussecke über die Theke reichte.
© Ute Almoneit
schreibt, spricht, zirpt und brummt
„Ich erinnerte mich an diesen Punkt aus meiner Kindheit“
Meine Mutter absolvierte im Sommer 1941 einen Weiterbildungskurs, und da meine Großmutter zur selben Zeit im Krankenhaus lag, kam eine freundliche Diakonisse zu uns, die sich um Haushalt und Kinder kümmern sollte.
Noch heute schäme ich mich in Grund und Boden, dass mein Bruder und ich, damals dreizehn und sechs Jahre alt, losgelöst von aller mütterlichen oder großmütterlichen Autorität, uns gegenüber Schwester Marie benahmen wie die allerletzten Flegel. Ja, wir überboten uns noch gegenseitig in unseren gezielten Unverschämtheiten, als wir merkten, wie hilflos diese liebenswerte Frau darauf reagierte. Der Firnis unserer „guten Erziehung“ - wir nannten es „großmütterliche Dressur“ - erwies sich als äußerst dünn.
Und zum Schluss beschämte Schwester Marie uns noch einmal gründlich, als sie sich bei unserer heimkehrenden Mutter nicht wortreich über deren ungezogene Bälger beschwerte, sondern lächelnd versicherte, alles sei problemlos verlaufen.
Damals wäre ich glücklich gewesen, wenn ich an diesem Punkt nach entsprechender Beichte ein „Ego te absolvo“ hätte hören können. Aber dieser katholische Ritus widersprach natürlich unserer protestantischen Tradition. Und meine Mutter wollten wir auch nicht mit späten Geständnissen betrüben. Da blieb man eben mit seinem verdammt schlechten Gewissen allein und konnte nur sich selbst (oder vielleicht dem lieben Gott) heilige Eide schwören, so etwas bestimmt nie wieder zu tun.
© Edith Lerch
„Regentropfen zitterten auf der Busscheibe entlang, als folgten sie vorgegebenen Bahnen …..“
Mit meinem Ärmel wische ich die beschlagene Scheibe ein Stück frei und schaue auf die regennasse Straße. Gestern noch war es ein warmer, sonniger Tag, als wir von Oslo zum Holmenkollen hochfuhren und nach einer Besichtigung der Olympiastadt Lillehammer in Gundbrandsdalen übernachteten. Unser heutiges Tagessziel ist Trondheim, und es regnet schon den ganzen Vormittag. Die gestern so heitere Stimmung ist daher ein wenig getrübt.
Ein Straßenschild weist auf einen vor uns liegenden Tunnel hin, mit der imponierenden Länge von 22 km. Es ist der längste von den heute schon zahlreich durchquerten, aber er führt auch unter einem Gletscher hindurch. Da die Tunnelröhren sehr eng sind, dürfen sie nur mit 60 km/h befahren werden. Wir müssten also fast eine halbe Stunde für die Durchfahrt einplanen. Nach wenigen Kilometern im Tunnel taucht vor uns ein Kreisverkehr auf, mit Hinweisen auf verschiedene Orte, die von den jeweiligen Abfahrten zu erreichen sind. Unser Fahrer gibt uns mit leichtem Grinsen bekannt, er möchte uns noch eine „Runde ausgeben“, und fährt zweimal um den Kreisel.
Als wir aus dem Tunnel herauskommen strahlt die Sonne wieder vom wolkenlosen Himmel, und vor uns liegt, von hohen, schneebedeckten Bergen umrahmt, ein tiefblauer See. Die wunderbare Landschaft entlockt allen ein begeistertes „Aaaah“, und schon ist die Stimmung wieder so heiter und gelöst wie am gestrigen Tag.
© Lothar Lax
„Er war der, der als Erster Fahrrad fahren lernte…“
Klar, mein Bruder Helmut war ja auch sechs Jahre älter als ich und natürlich viel größer, klüger und mutiger als ich, die kleine Schwester, die er oft genug verspottete. Doch andererseits sorgte er dafür, dass auch ich mit seiner Hilfe Fahrrad fahren lernte. Ein neues Rad war zu Kriegszeiten völlig illusorisch, daher schenkte er mir großzügig sein inzwischen abgelegtes Jungenfahrrad. Damit musste ich aber erst einmal lernen, das rechte Bein wie ein Junge über den Sattel zu schwingen. Helmut hielt mich bei den ersten Versuchen an diesem Sattel fest und rannte neben mir her. Ich merkte dann gar nicht, wie er los ließ, und landete prompt im Zaun des Nachbarn. Die nächsten Versuche verliefen schon besser, und Helmut schrie begeistert: „Hurra, die blöde Ziege hat’s endlich kapiert!“
Diesmal überhörte ich vornehm die Beleidigung.
© Edith Lerch
Fahrgäste sind wir,
Reisende,
aus einer unbekannten Welt
in ein unbekanntes Leben,
in Zeit und Raum,
dort reisen wir durch Tage und Jahre,
durch Zwänge und Illusionen,
wir reisen durch Ängste und Zweifel
und immer im Herzen die Hoffnung
auf Wunder, auf Ziele
um innezuhalten und
ausruhen zu können
und anzukommen
in der Heimat.
© Helga Strasmann
zu Fotos oder dem Thema entstanden:
Brüder
„NEIN!!!“, dieses Wort hörte Maria immer wieder. Immer wieder seit Tagen.
Sah Peter sie, rannte er in ihre Arme. Er war gerade elf geworden, verweigert nun schon seit zwei Wochen Essen und Trinken, begriff nicht, was er in seinem Schmerz tat.
Auch jetzt liefen Tränen über sein Gesicht und tropften in die Falten ihres hellblauen Sommerkleids.
„Mein Gott Peter, was machst du dir das Leben schwer und uns allen auch.“ In ihren Armen, dicht an sie gekuschelt, weinten sie miteinander.
Wie liebte Maria dieses Kind.
„Peter, es muss etwas passieren, hör mir doch zu!“
„Ja Tante Mia, bitte, ich will doch nur nach Hause.“
„Du darfst doch nach Hause“, tröstete sie ihn. „Hör auf zu weinen und fang wieder an zu essen und deinen süßen Tee zu trinken, den magst du doch so gern. Und hör auf meinen Rat. Sprich mit Herrn Doktor. Zuerst musst du zunehmen. Das weißt du, du musst nur wollen, willst du?“
Erschöpft nickte er.
„Gut“, lobte sie ihn und streichelte über sein Haar.
Der Junge war schon lange hier. Er hatte die Krankheit seines Vaters geerbt: Epilepsie.
Als die ersten Anfälle auftraten, hatte die Kraft der Mutter nicht mehr gereicht, sie war zusammen gebrochen. Jahrelang hatte sie schon ihren Mann gepflegt.
Der Pfarrer der Gemeinde half. Er sorgte dafür, dass der Junge zu Maria nach Bethel kam. Es dauerte lang, bis die Medikament bei Peter anschlugen.
Dann wurde er der fleißigste Junge im Haus. Als die Anfälle nachließen, lernte er eifrig, holte den Schulstoff auf und konnte nahtlos in eine weiterführende Schule gehen.
Das war vor 3 Jahren gewesen. In wenigen Wochen sollte er nach Hause entlassen werden.
Doch nun wollte Peter schon früher nach Hause. Und seine Anfälle häuften sich wieder. „Michael“, sagte er zu Maria.
Da wusste sie es. Eine Kollegin hatte mit ihr im Park geredet, dass Peters Bruder ihr ganz stolz gesagt hätte, er wolle unbedingt mit seinen Freunden in den Krieg ziehen. Sie glaubten, sie könnten das Vaterland retten. Und Peter Junge hatte das gehört.
Sein großer Bruder Michael, den Peter liebte und vermisste, und der ihn oft versorgt und besucht hatte, Diesen Bruder sollte er nun nicht mehr wiedersehen? Das war für Peter so entsetzlich, das er nicht mehr essen wollte, um schnell entlassen zu werden.
Peter musste zwangsernährt werden. Maria nahm Kontakt mit der seiner Familie auf. Michael eilte sofort nach Bethel.
Die beiden Brüder verbrachten zwei Tage zusammen und Peter begann wieder zu essen. Michael versprach seine Einberufung hinauszuzögern, sagte seinem Bruder, dass auch er nun in der Familie gebraucht würde.
Dem Band zwischen den Brüdern hatte weder Zeiten der Trennung, noch die Krankheit des Jüngeren etwas anhaben können. Der große Bruder hatte, wie sonst auch, immer die rechten Worte finden können. Auch bereitete er bei seinen nächsten Besuchen Peter auf das Leben danach, auf zu Hause, vor.
Beiden war klar, ihre Mutter würden sie nicht im Stich lassen.
@Käthi Schneider
Schwesterchen
„Juhuu!“ quietscht es aus Magdas Zimmer. Dann kracht etwas. Ich laufe hin und stoße die angelehnte Tür auf. Meine Schwester steht auf ihrem Bett und lacht, Tränen laufen ihr über die Wangen. In der Hand hält sie ein beschriebenes Blatt Papier. Die Matratze hängt bis zum Boden durch. „Was...?“ fange ich an. „Thomas liebt mich!“ bringt sie zwischen Lachen und Schluchzen hervor und wedelt mit dem Zettel. „Ach“, sage ich kühl, „und was ist mit deinem Bett passiert?“ „Oh!“ sie schaut nach unten. „Oh!“ sie sieht mich wieder an und lächelt. „Ich bin vor Freude drauf gesprungen“, jappst sie, „und da ist es wohl durchgebrochen.“ „Ach so“, äffe ich ihren piepsigen Tonfall nach, „wie Mama und Papa das wohl finden werden?“ Ich rausche davon. Schon wieder hat sie einen Neuen! Gerade hat sie noch wegen Matthias gelitten und sich bei seinem Freund ausgeheult. Und jetzt schreibt dieser Freund ihr einen Liebesbrief! Warum passiert mir so was nicht? Immer stehen die Jungs auf meine kleine Schwester! Nie auf mich. Es ist so ungerecht! In meinem Zimmer schließe ich die Tür hinter mir ab, lege mich ins Bett und ziehe mir die Decke über den Kopf. Ich will niemanden sehen. Irgendwann höre ich Stimmen. Dann klopft es an meine Tür. „Gabi!“ ruft Mama, „Abendessen!“ Mein Magen knurrt. Aber ich will nicht. Nichts essen. Will gar nichts mehr. „Kommst du?“ fragt Mama, als ich nicht antworte. Ich höre die Türklinke. „Was ist los, Mäuschen? Warum hast du dich eingeschlossen?“ „Hab keinen Hunger,“ brumme ich. „Doch, du hast bestimmt Hunger. Es gibt Bratkartoffeln.“ Wenn das so ist, dann muss ich wohl. Ich liebe Bratkartoffeln. Ich schleiche in die Küche, setze mich auf meinen Platz und stiere auf meinen Teller. „Was ist dir denn über die Leber gekrochen?“ fragt Mama. „Hast du schon gehört: Thomas hat Magda einen Liebesbrief geschrieben!“ „Ja, und sie hat ihr Bett kaputtgesprungen“, sage ich ihr trotzig ins Gesicht. „Ach, das kriegen wir schon wieder hin,“ Mama legt ihren Arm um Magdas Schulter. „Thomas ist ein netter Junge. Er passt eigentlich sowieso viel besser zu dir als Matthias, finde ich. Meinst du nicht auch, Gabi? Was guckst du so finster? Freu dich doch für deine Schwester!“ „Juhu“, brumme ich.
© Ute Almoneit
schreibt, spricht, zirpt und brummt
Geschwister
Mein Bruder Helmut war sechs Jahre älter als ich und hatte mich als kleine Schwester sicher eher als Eindringling denn als familiäre Bereicherung betrachtet. Ihm schien es, dass er seit meiner Geburt „abgemeldet“ war, während ich, das „vergötterte Kind“, mir alles herausnehmen durfte. Aus meiner Perspektive bekam jedoch er immer das „größere Stück Brot“ im direkten wie übertragenen Sinne. Lautstarke Auseinandersetzungen waren daher die Regel, bei denen ich natürlich den Kürzeren zog, während er spottete „Edelititit, Edelititit, du bist ‚ne blöde Zick-Zick-Zick!“ was ich nur mit „Blödmann“ oder „Riesenaffe“ beantwortete. Er konnte mich grinsend „am langen Arm verhungern lassen“ wenn ich vergeblich versuchte, ihn zu beißen und zu treten.
Erst im späteren Alter wurde er sogar zu einer meiner wichtigsten Bezugspersonen. Er liebte die „kristallene Schönheit der Mathematik“, und wenn er mir während seines Studiums Hilfestellung gab, begriff ich alles sofort. Da konnten Klassenarbeiten zwischen Eins und Fünf variieren, sehr zum Kopfschütteln meines Mathe-Lehrers.
Aber auch seine eben erst gelernten Schritte in der Tanzschule brachte Helmut meinen Freundinnen und mir erfolgreich bei - und noch vieles andere.
Wir haben uns lange Briefe geschrieben, und sie sind für mich heute noch spannende Zeugnisse einer intensiven Auseinandersetzung.
© Edith Lerch
Geschwister….im Teufelskreis der Not nach dem 2. Weltkrieg in Köln.
Das Trauma der Bombennächte, des Hungers im Nazideutschland ist noch nicht vergessen. Die Lebensmittel werden mit Marken gekauft, die pro Familienmitglied verteilt werden und ein Neugeborenes gehört auch zu den Empfangenden.
Anfang 1947 kehrt der Vater aus der Internierung in Norwegen zurück. Als Maschinist auf einem Minenräumschiff, hat er von dem mörderischen Krieg nicht viel abbekommen, außer, dass ab und zu eines der Räumschiffe explodieren. Seins hat stets richtig navigiert oder hat es einfach Glück gehabt?
Er ist ein Familienmensch, der Vater, er hatte Heimweh nach Frau und Kindern. Er lässt sich rasieren, die Haare schneiden, im Kölner Hauptbahnhof angekommen. Will seiner Frau gefallen. Froh ist er, dass er, der eingefleischte Sozialdemokrat, diesen verhassten Krieg und seine Kriegstreiber überwunden hat.
Die Frau hat ihre Tochter, den Sohn, mit Energie und Einfallsreichtum in Sachen, den Hunger zu bekämpfen, gut durchgebracht. Sie hat den Kindern in den seit Jahren dauernden Bombennächten Halt gegeben.
Im Juni 45 bekommt sie ihre dicke Akte vom ehemaligen Blockwart gezeigt, in der ihre verbalen Attacken gegen das Naziregime aufgelistet waren. Er ist stolz darauf, dass er die Akte nicht weiter gegeben hat.
Die Frau ist ausgebrannt, vom Kohlenklau, von Kilometerlangen Märschen zu Bauern, die noch Kartoffeln auf ihren Feldern liegen lassen. Der Junge, die Tochter sind noch traumatisiert, doch die Suche nach Rüben, nach Heizmitteln, rückt das Trauma in den Hintergrund. Sie haben…immer….Hunger.
Der Vater bekommt keinen Zugang zu seinem 7jährigen Sohn, den er 5 Jahre lang nicht gesehen hat. Die 12jährige Tochter, noch in Vorkriegszeit geboren, empfängt ihren geliebten Vater und weiß, nun wird alles gut.
Doch dann nimmt das Trauma eine Wendung; die Mutter ist schwanger, ist entsetzt, dem Mann böse. Sie kann und sie will auch nicht mehr.
Das Kind wird im Frühjahr 48 geboren und beschert der Familie zusätzliche Lebensmittelmarken. Es gibt mehr Butter, mehr Milch und mehr Brot.
Der kleine Säugling braucht die Mutter mit aller Kraft, die ihr noch zur Verfügung steht. Doch das Herz kann diese Kraft nicht mehr zur Verfügung stellen. Sie kommt ins Krankenhaus und bleibt über viele Monate und fehlt dem Säugling, der Tochter, dem Sohn.
Die 13jährige Tochter wird nun aus der Schule genommen, die sie bisher so geliebt, so gut durchlaufen hat. Es war normal, dass Mädchen aus der Schule genommen wurden, wenn die Mutter fehlte. Ein neues Trauma begann zu wirken. Der 8jährige Junge ging nicht zur Schule, die er stets nicht gern besuchte, der arbeitete beim Bauern, was lange nicht bemerkt wurde. Es dauerte Monate, bis ein Lehrer mal Zuhause nachfragte, warum er nicht zur Schule kommt.
Der Säugling schrie nach der Mutter, nicht nach der Schwester, nicht nach der Großmutter, die immer wieder half. Oft nahm sie das kleine Wesen für Monate zu sich und versuchte liebend zu wirken.
Die große Schwester übernahm den Haushalt, die Pflege des Säuglings. Sie trug eine Last, die sie nicht hätte tragen dürfen.
Der Bruder half durch Brennmaterial für den Kohleofen, für Rüben-und Kartoffeln. Der Vater war wieder Maschinist in seinem alten Betrieb und beackerte den Schrebergarten.
Der Säugling, das Kleinkind….wurde zu einer bleibenden Last für die Geschwister und dieses fremde Gefühl, dieses Gefühl: “Ich gehöre nicht dazu; ich bin nicht erwünscht in dieser Familie, das wurde nach 40 Jahren bestätigt von der großen Schwester. „Wegen dir durfte ich lange nicht zur Schule, wegen dir konnte ich nicht frei sein, wir konnten nicht frei sein!“
© Christina Komenda
Ich erinnere mich nicht!
Nein! Ich erinnere mich nicht, aber ich sehe Bilder vor mir, die sehr weit zurückliegen, die mir manchmal im Traum erscheinen und lebendig werden, wenn über mir Militärflugzeuge donnern; vor allem aber, wenn ich in den Nachrichten Berichte höre und Bilder sehe, die zerbombte Städte zeigen, wenn ich Menschen die auf der Flucht sind in die Augen blicke, und ihre Angst und Not darin sehe, dann kommen auch in mir Gefühle hoch, die sich nicht verdrängen lassen. Ich sehe mich dann, mitten in der Nacht, aus dem Schlaf gerissen, an der Hand meiner Mutter in den Keller eilen, wo alle Hausbewohner dicht gedrängt und bei Kerzenschein beisammensitzen, still in sich gekehrt oder schreiend, betend. Ich höre die Bombeneinschläge in der Nachbarschaft und wie unser Haus zittert und Mörtel von der Decke rieselt. Auf dem Wege aus dem Keller sehe ich brennende Häuser und spüre den heißen Wind eine Feuerwalze, die aus dem Stadtzentrum hochsteigt. Diese Bilder werde ich nicht los. Ist es da verwunderlich, dass in mir Wut aufsteigt, wenn ich das Flüchtlingselend sehe, dass ich nie bereit war eine Waffe in die Hand zu nehmen und lieber drei Jahre als Entwicklungshelfer in Peru gearbeitet habe, als Wehrdienst zu leisten?
Woran ich mich allerdings genau erinnere ist die Zeit nach dem Krieg, an Hunger und Kälte und an meine Mutter, die von morgens bis in die Nacht hinein an der Nähmaschine saß und so dafür sorgte, dass wir wenigstens das Notwendigste hatten. Unvergesslich ist auch der Augenblick, wo ich meine Mutter mit verweinten Augen am Tisch sitzen sehe, einen Brief in der Hand und sie mir mit tränenerstickter Stimme sagt: „Vater ist tot!“ Später habe ich dann erfahren, in dem Brief stand, dass mein Vater im März 1945 bei Danzig, beim Versuch zu desertieren, „unehrenhaft“ zu Tode kam. Heute weiß ich, dass meiner Mutter aus diesem Grunde bis 1954 eine angemessene Witwenrente verweigert wurde und wir nahezu ausschließlich von ihrer Näharbeit lebten.
Was mir allerdings auch in Erinnerung geblieben ist, ist das Verhalten unseres Hauseigentümers, einem Großmaul während des Krieges, der bis zum Schluss an den Endsieg und die Wunderwaffe glaubte und stets mit „Heil Hitler!“ grüßte. Aber schon kurz nach dem Kriege schwamm er auf der Wirtschaftswunderwelle ganz oben mit, und als wäre nie etwas gewesen, gehörte er dem Kirchenvorstand an und bekleidete in einer christlichen Partei höhere Ämter im Stadtparlament.
Wie guttuend war dagegen der Kniefall von Willy Brandt im Dezember 1970 in Warschau, an dem ich mich immer gerne erinnere, und der für mich ein Wende aus dem „düsteren Deutschland“ bedeutete.
© Lothar Lax
Eine Familie…
Die einander sieht ohne klare Sicht…
Die einander hört ohne zu verstehen…..
Die einander stützen, in der Not, ohne Wenn und aber,
die einander trotz alledem nicht sieht, nicht hört, nicht erkennt,
im Smog des Familiengeflechts.
Ist einfach nur eine Familie, die dennoch vieles übersteht.
© Christina Komenda
Freitag, 4. September 1959
Mein Blick schweift über den Neusiedler See. Drüben auf der ungarischen Seite liegt unser Geburtsort Mosonmagyaróvár. Es ist nicht weit bis dorthin, aber durch den Eisernen Vorhang für uns unerreichbar. Sehnsüchtig sehe ich den Kormoranen zu, die geschickt nach Fischen tauchen und damit zu einem ufernahen Ast fliegen. Für sie gibt es keine Grenze.
Mein Bruder Robert betrachtet die Landkarte: „Was meinst du, Heike, könnten wir bei Nacht unbemerkt hinüberschwimmen? Wir sind über Mörbisch - mit dem Finger weist er auf die Stelle - zu dieser Halbinsel hier gekommen. Dort im Süden liegt der ungarische Ort Fertőrákos. Bis dahin ist es nur etwa ein Kilometer; das müssten wir doch schaffen!“
„Klar, Schwimmen dürfte nicht das Problem sein“, versuche ich zu unterscheiden, „aber zum einen wissen wir nicht, wie die Grenze gesichert ist. Zum anderen, wie sollen wir Kleidung und wenigstens etwas Gepäck mitnehmen? Und selbst wenn wir das irgendwie geschafft haben, verrat‘ mir mal, wie wir uns dort verständigen sollen? Unsere ungarischen Sprachkenntnisse reichen dazu doch niemals aus.“
„Hast ja Recht, Heike! Aber verdammt - Sprache hin, Sprache her - so nahe am Ziel müsste es doch eine Möglichkeit geben, ungarisches Gebiet zu erreichen. Dort finden wir bestimmt jemanden, der uns helfen kann, Onkel Jószef zu suchen! Hier durch den Schilfwald ist es unmöglich. Die wenigen Wege und Straßen am Ufer entlang sind gut bewacht und vermutlich mit Minen gesichert. Da kommen wir nicht durch. Es bleibt nur der Weg über den See. Und der trägt auch noch, um der trüben Wahrheit die Ehre zu geben, den ungarischen Namen „Fetó-tó“, auf Deutsch Sumpf-See. Kein angenehmes Gefühl, auch noch im Schlamm stecken zu bleiben. Erinnerst du dich, auf dem Weg hier zum Ufer liefen wir ständig durch sumpfiges Gelände. Dort im Süden dürfte es nicht anders sein.“
Eine Weile hängen wir unseren Gedanken nach und schauen melancholisch über den See, wo wenige hundert Meter entfernt am Ufer ein Feuer brennt. Dann greife ich zu meiner vom Großvater geerbten Fiedel und spiele eine alte Melodie, die er mir bei unserem Besuch in Oxford beigebracht hat.
Plötzlich nehmen wir vom See her ein Geräusch wahr. Gefahr für uns? Ein Fischerboot, in dem wir einen Mann und eine Frau erkennen, steuert zügig auf uns zu.
„Sprecht ihr Deutsch?“, möchte der Mann im Boot wissen.
„Ja“, antwortet Robert mit betont kräftiger Stimme. „Wir sind Deutsche. Ist es verboten, sich hier am Ufer aufzuhalten?“
„Nein, wir haben Musik gehört und wollten wissen, woher sie kommt.“
„Ich habe ein wenig auf meiner Fiedel gespielt“, erkläre ich. Die beiden steigen aus dem Boot und betrachten aufmerksam mein Instrument. In einer mir unbekannten Sprache wendet die Frau sich leise an den Mann und fragt mich dann überraschend auf Deutsch: „Könntest du bitte das Lied noch einmal spielen?“ Ihre Stimme klingt eher erstaunt, nicht unfreundlich, was mich beruhigt.
Ohne zu antworten setze ich einfach den Bogen an. Und die Frau singt dazu mit leiser, wohlklingender Altstimme dieses alte Lied. Auch wir staunen jetzt, und am Ende fragt der Mann: „Dürfen wir eure Namen erfahren?“
„Warum nicht? Ich bin Heike, und das ist mein Bruder Robert. Und wer seid ihr?“
Doch zunächst möchte die Frau von mir erfahren: „Woher hast du die Fiedel, und woher kennst du das Lied?“
Ich wundere mich zwar, aber warum soll ich nicht darauf eingehen? „Die Fiedel ist von unserem Großvater, von ihm habe ich das Lied gelernt. Wenn ich auch die Worte nicht kenne, so bedeutet mir die Melodie sehr viel, denn es ist die Musik unserer Kindheit.“
Der Mann spricht erneut die Frau an, doch diesmal auf Deutsch, damit auch wir ihn verstehen: „Du hast Recht, es sind Heycjara und Tazzló, die Kinder von János Vasari. Sieht der Junge nicht aus wie János in jugendlichen Jahren?“
„Es ist, wie ich es aus den Karten gelesen habe. Goran hat das „Tal der Tränen“ durchschritten und die Rose gefunden. Sie ist erblüht und hat auch den Weg zu uns gefunden.“
Mit offenem Mund starre ich die Frau an. Woher kennt sie unseren Großvater und die Geschichte mit dem Tal der Tränen und der Rose? Nun kann auch Robert nicht mehr an sich halten. „Wie kommt es, dass Sie unsere Geburtsnamen kennen und den Vater unserer Mutter? Wissen Sie vielleicht auch noch, wo wir unseren Onkel Jószef finden können?“, sprudelt es aus ihm heraus.
„Kommt in unser Lager und seid unsere Gäste“, lädt uns die Frau ein. „Dann können wir uns in Ruhe unterhalten. Denn auch wir haben Fragen an euch!“
Wir holen unsere Rucksäcke und Schlafsäcke aus dem Versteck im Gebüsch und steigen zu den beiden ins Boot. Rasch erreichen wir die Uferstelle, an der das Lagerfeuer brennt. Ein junger Mann hilft uns, das Boot an Land zu ziehen. Er scheint nicht erstaunt über unser Kommen und begrüßt uns auf Ungarisch. Als er jedoch hört, dass wir diese Sprache kaum beherrschen, wechselt er ins Deutsche und stellt fest: „Die Karten meiner Mutter haben, wie immer, das Richtige vorausgesagt und euch zu uns geführt.“
Es wird immer seltsamer! Wer ist er? Woher weiß auch er, wer wir sind und warum wir hierherkamen?
© Lothar Lax aus seinem Buch 'Die Spur führt nach Peru'
Eine Schrift,
niedergebogen bis zur Erde
in den Staub geschrieben
dem Verwehen getrotzt
eine Schrift,
gekrümmt wie der Fremde
angespült vom fernen Strand
ohne Heimat, ausgehöhlt
geduldet, verachtet
niedergebogen bis zur Erde
das Wort Asylant.
Eine Schrift
niedergebogen bis zur Erde
Angst gespürt
unter warmem Mantel Sicherheit
Wort aus dem Staub gehoben
aufgerichtet, angenommen
ins Gesicht gesehen
in die Trauer gelächelt
die Hand gereicht
das Wort neu geschrieben
Bruder.
© Helga Strasmann
Wesen und Unwesen (Zu einer von Noldes Grotesken)
„Wo gehst du hin mit diesen..., diesen...?“ In Tungs Stimme klingt Abscheu mit.
„Zu Nonnos Party“, antwortet Nüff wie selbstverständlich.
„Aber Nonno ist ein Urk!“
„Na und? Die anderen sagen, er macht immer gute Parties.“
„Und du gehst da mit diesen...diesen... Wesen hin?“
„Das sind Feut, Knüs und Manni, drei Schempen.“
„Aber sie sehen alle so unterschiedlich aus.“
„Feut ist ein Ulkschempe, Knüs ein Rumpschempe und Manni ein Fassenschempe.“
„Was es alles gibt!“
„Sie sind alle sehr nett. Komm doch mit!“
„Ach, nee, weißt du...“
„Ja, ich weiß, du hast Vorurteile. Hatte ich auch. Bis ich mich mit ihnen unterhalten habe.“
„Was für eine Sprache sprechen sie denn?“
„Fraskanisch. Also, Schempenfraskanisch. Das ist ein bisschen anders als hochfraskanisch.“
„Aha. Und das verstehst du?“
„Wenn man will, geht alles. Zur Not mit Flossen und Pfoten.“
„Na, dann viel Spaß!“
„Ich werde dir berichten. Schönen Abend noch!“
„Och, ich mache einen gemütlichen. Hab noch ein Fläschchen Grumpelgrütz.“
© Ute Almoneit
schreibt, spricht, zirpt und brummt
Zögernd schiebt sich am Morgen das Licht in den Raum.
Vor dem Fenster, schemenhaft und unbewegt, die Jahrhunderte alten Bäume des
Fürstenberg - Parks. Vereinzelt noch Blätter an den Zweigen, Haufen trockenen
Laubs unter den knorrigen Stämmen. Die schon kahlen Äste greifen Formen in
den Himmel. Grafische Botschaften der kalten Jahreszeit. Lautlos schneiden Gärtner
den Sträuchern winterliche Kugelköpfe.
Der vaterländische Fluss liegt zurückgezogen hinter einer dichten Nebelwand.
Ein schwarzer Hund taucht ein und bleibt verschwunden. Verschluckt wie die Geräusche an diesem frühen Novembertag.
Eine herbstliche Stille ringsum bis in die Farben hinein.
© Sabeth Bußmann
Jahresringe
kreisen leise
Ziehen aus
der Wurzel Kraft
Bilden leise
und beständig
Jahreskreise
© Maile Folwill
Goldener Oktober
Schon rascheln im Gelände
die roten und die goldenen Brände
ergraut sind die lichthellen Tage
verwelkt die blattgrünen Matten
Schleier steigen dunstig auf
befeuchten das verdorrte Laub.
Nur noch eine kurze Wende
und alles Laute, Grelle
legt sich still auf die roten
und die goldenen Brände.
© Helga Strasmann
Farbenklänge
gebrochenes Licht
der Wechsel von
kalten und warmen
Tönen hell dunkel
der Rhythmus an und aus
auf der Netzhaut
Flirren und Rauschen
der Bilder
der Wunsch Glas
Spiegel zu sein
Schönheit
zu reflektieren
sich zu verlieren
auf der Palette des Tages
© Sabeth Bußmann
Was wirklich wichtig ist
Jetzt ist sie wieder da, die Gemeinschaft. Bekannte Gesichter und Stimmen von Freunden und Nachbarn. Alle tauchen wieder auf, reiben sich verwundert die Augen.
Ja, ja, der Virus, der Lock down, haben das einst quirlige Leben verbannt für eine lange Zeit. Es hat sich angefühlt wie in einem stickigen Wartezimmer.
Und die Angst ging mit. In Bahnen und Bussen, auf fast leeren Straßen und Plätzen.
Einer beäugte den anderen. Maske? Sprich mich nicht an. Abstand? Komm mir nicht zu nah. Ungewohnt, ungewollt.
Die Impfung bringt Befreiung und Erlösung. Ach, was haben wir alles vermisst. Die Kunst, Gesang und Lachen, das Bummeln auf den Einkaufsstraßen und fröhliche Partys.
Das kehrt jetzt langsam alles wieder zurück. Und dennoch. Es hat sich etwas verändert. Oder nur bei mir? Habe ich mich verändert? Nichts ist mehr so selbstverständlich wie es immer schien. Freunde und ein freundliches Umfeld –sind keine Selbstverständlichkeit.
Endlich wieder eine Reise an das Meer – wie habe ich es genossen.
Die kleinen Dinge des Alltags sehe ich mit mehr Achtsamkeit.
Und – ich bin gesund geblieben – das ist wirklich wichtig
© Helga Strasmann
„Denke lieber an das, was du hast, als an das, was dir fehlt!“
Recht hast du, lieber Marc Aurel, mein Mann und ich hatten selbst zu heftigsten Corona-Zeiten und erst danach viele Gelegenheiten dazu:
Dass wir z.B. nicht um unseren Job zittern mussten, die Rente kam prompt aufs Konto, Home-Office blieb uns erspart.
Dass wir nicht nur viele liegengebliebene Bücher lesen, sondern auch kreative Kochrezepte ausprobieren konnten, die wir im November als Menu allen Nachbarn zu unserem, dank Corona, „verspäteten" Goldenen Wohnjubiläum kredenzen werden
Dass wir - die Hauptsache - im Alter noch als Ehepaar zusammen sind und nächste Woche die „Eiserne Hochzeit“ feiern können - zusammen mit der großen Familie, die, wie wir selbst, gesund geblieben ist.
Und ganz bestimmt nicht zuletzt freue ich mich - dass wir wieder eine Lesung durchführen können!
© Edith Lerch
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