Liebe LeserInnen,
"Phantasie ist nicht Ausflucht. Sich etwas vorstellen heißt, eine Welt bauen, eine Welt erschaffen", hat Eugène Ionesco einmal gesagt, und deshalb ist es wichtig, unsere Vorstellungskraft zu füttern, sie auf Trab zu halten, die Gedankenströme ans Fließen zu bringen. Denn – und das meint Neil Gaiman - Die Fantasie ist wie ein Muskel. Wenn man sie nicht trainiert, verkümmert sie. Einige meiner KursteilnehmerInnen haben sich dem Training unterworfen und Sie können die entstandenen Texte hier genießen. Und vielleicht haben Sie ja auch Lust, ein wenig Fantasiesport zu betreiben? Dann lassen Sie sich doch einfach von den Impulsen inspirieren …
Viel Freude dabei!
Ihre Cornelia
Von Träumern und anderen Sonderlingen.
In gewissem Sinne sind wir, die wir hier zusammenkommen, Träumer.
Unsere Geschichten, sofern sie nicht auf Tatsachen beruhen, sind Träumereien, Fantastereien. Wir haben sie erdacht, erfunden, sie in die reale Welt gesetzt und somit zum Leben erweckt. Wir sind die Erzeuger, wir haben sie geboren.
Es wäre sehr schade, gäbe es uns nicht. Damit meine ich nicht nur unseren kleinen Kreis, sondern alle, die Gedanken in Worte verwandeln und sie niederschreiben.
Die Welt wäre ärmer ohne uns.
© Franz Köhler
dazu entstanden:
Heute schon einen Ippel limpriziert?
Ich weiß, ich frage ungeniert,
Dinge, die den Zantikor
berühren, doch ich sag zuvor :
Selbst die dickste Dillenquolle
kriegt sich leicht mal in die Wolle
mit einer fruden Rifalbose.
Meistens geht das in die Hose.
„Halawusa wostakin“
auf Deutsch : „Ich schreibe wie ich bin.“
Auch der Blödsinn ist ein Sinn.
© Dieter Metzmacher / 5.21
Ich habe da etwas zu erklären
Vorhin habe ich ein Gedicht beginnend mit der Frage „Heute schon einen Ippel limpriziert?“ verfasst und damit möglicherweise weitere Fragen aufgeworfen. Fragen nach der allgemeinen Volksgesundheit in Corona-Zeiten, Fragen nach meinem inneren Zustand oder schlimmstenfalls die Frage nach dem geistigen Vermögen des Sinn-suchenden Lesers.
Nichts davon ist relevant, um mal ein bekanntes Fremdwort zu benutzen. Der Text soll nur zum Nachdenken über die Macht und Ohnmacht des geschriebenen Wortes anregen, so wie atonale Noten in einer musikalischen Komposition.
Nehmen wir als Beispiel den zunächst befremdlichen Begriff „Ippel“. Allein in dem stecken doch fantastische Möglichkeiten. Ich sehe da einen verschrumpelten „Appel“, einen verkürzten „Nippel“ oder sogar einen zierlichen „Popel“. Alle Deutungen lassen sich „limprizieren“, was so viel wie „präzisieren“, „implizieren“, „limitieren“ oder mehr heißen kann.
Kapiert? Macht nichts, ich auch nicht. Aber ich finde, das ist nicht immer wichtig. Trotzdem, wer einen Ippel richtig limprizieren kann, ist seinen Mitmenschen weit voraus. Wenn man denn will.
© Dieter Metzmacher / 5.21
Archäologen entziffern Erden-Scheibe
„Großvater, unserer Lehrerin hat mir über Toksan geminkt, dass die Zeichen auf der Erden-Scheibe, die von den Archäologen in der ausgegrabenen Rakete gefunden wurde, entziffert werden konnten.“
„Ja, auch im Sphären-Funk wurde darüber berichtet. Damit wird einiges von dem bestätigt, was unsere Geschichten und Sagen berichten - auch wie mein Großvater es mir als Kind erzählt hat und er es von seinem Großvater weiß.“
„Demnach stimmt es, dass unsere Vorfahren vor mehr als 15.000 Jahren von dem Planeten Erde zu uns ausgewandert sind, wie man schon lange vermutet hat.“
„Daran hat es nie einen Zweifel gegeben, nur die Beweise dazu haben gefehlt. Unsere Astrologen haben nun den Planeten Erde entdeckt, dessen Position auf der Scheibe genau beschrieben steht. Es ist ein sehr kleiner Planet und auch seine Sonne ist nicht so groß wie unsere. Merkwürdig aber ist: Unser Vorfahren haben dort nur auf dem festen Land gewohnt, obwohl dort die größte Fläche aus Wasser besteht.“
„Aber wovon haben die sich denn ernährt, denn auf der Landfläche gibt es ja fast nur Sand und Steine, die kann man doch nicht essen?“
„Uns wird doch immer berichtet, dass es früher auch hier auf Quastpal auf dem Land viele Pflanzen gab und die Ippel, unsere ausgestobenen Ureinwohner, sich meistens auf dem Land bewegt haben. Um sich vor den Neutronenstrahlen der Sonne zu schützen hatten sie ja einen Panzer, wie Schildkröten. Man sagt, dass unsere Vorfahren, als sie mit ihrem Raumschiff hier gelandet sind, von den Ippel freundlich aufgenommen wurden. Zuerst haben sie zusammen mit ihnen in Höhlen gewohnt. Dort waren sie vor den gefährlichen Strahlen geschützt. Nur des Nachts sind sie herausgekommen, um essbare Pflanzen an Land zu sammeln. Schon bald stellten sie fest, dass es im Meer viel mehr und bessere Nahrung gibt. Mit der Zeit wurde das Land immer trockener, die Luft immer dünner und die Pflanzen und das Wasser dort verschwanden. Unser Körper hat sich - wie bei den Ippel - nach und nach an ein Leben im Wasser angepasst, was ja auch viel bequemer ist, als ein Leben an Land.“
„Unsere Lehrerin behauptet, dass wir früher Sauerstoff geatmet haben, aber unsere Lungen können nur kurze Zeit ohne Schwefelgas auskommen; Sauerstoff ist doch viel zu aggressiv zum Atmen. Wir müssen ja auch Raumanzüge anziehen, wenn wir das Wasser für längere Zeit verlassen und Sauerstoffluft atmen.“
„Von 15.000 Jahren war es vermutlich anders, unsere Vorfahren waren ja auch viel kleiner als wir heute sind und hatten rotes und kein grünes Blut.“
„Weißt du auch, warum unsere Vorfahren ihren Planeten Erde verlassen haben?“
„Es wird wohl so gewesen sein, wie es die Sagen erzählen. Als es immer mehr Menschen gab, war bald kein Platz mehr für so viele auf der Erde, und es gab nicht genug zu essen für alle. Sie hatten ja nicht gelernt ihre Nahrung aus dem Meer zu holen und blieben lieber an Land, wo es bald kaum noch Nahrung gab. Zudem seien fast alle Menschen - durch Hunger und Durst geschwächt - in wenigen Jahren an einer Krankheit gestorben, die sie Corona nannten. Nur 40 Menschen haben in einem abgelegenen Tal überlebt. Unter ihnen war Siegfried, ein Pilot, dessen Namen wir alle aus den Sagen kennen. Er konnte eine Raumfähre steuern. Die Menschen hatten mit ihren Raumfähren in ihrem Sonnensystem nach einem bewohnbaren Planeten gesucht, fanden dort aber keinen. Siegfried war der letzte noch lebende Pilot. Den sicheren Tod vor Augen sah er keine andere Möglichkeit, als außerhalb des Sonnen-Systems nach einem bewohnbaren Planeten zu suchen, wohin er mit den wenigen Überlebenden fliegen konnte. Trotz 10-facher Lichtgeschwindigkeit brauchten sie vierzig Jahre, um hier auf Quastpal zu landen.“
„Und wie haben sie die lange Reise überlebt, die Raumfähre war doch gar nicht so groß, um für alle Nahrung und Wasser aufzunehmen?“
„Die Menschen beherrschten schon die Kunst des Beamens von Lebewesen, die dann auf einem Speicherchip gelagert wurden und durch ein Ducal-Befehl wieder rebeamt werden konnten. So blieb nur Siegfried die vierzig Jahre in seiner natürlichen Gestalt. Für sich alleine hatte er ausreichend Nahrung und Wasser an Bord.“
„Was wäre gewesen, wenn Siegfried in der Zeit gestorben wäre, oder unseren Planeten nicht gefunden hätte?“
„Dann flöge das Raumschiff vermutlich noch immer durch die Galaxien, mit einem toten Piloten und gebeamten Menschen auf einem Chip. Aber zum Glück fand er ja Quastpal. Sonderbar war nur, dass Siegfried nun ein alter Mann war, und die anderen vierzig Menschen noch so jung wie bei ihrem Abflug.“
„Unsere Lehrerin sagt auch, dass man nun versuche, mit unseren weitaus schnelleren Raumschiffen die Erde zu besuchen, um dort nach Spuren unserer Vorfahren zu suchen. Da man berechnet hat, wie lange der Flug dauern wird, und wir bessere Methoden zum Einbeamen mit Aufweckautomatik haben, sollte das möglich sein. Ich könnte mir denken, an einer solchen Fahrt teilzunehmen.“
„Dafür wäre ich mit 235 Jahren viel zu alt, aber du könntest es schaffen. Solltet ihr heil und gesund zurückkommen, hättet ihr uns viel zu erzählen.
© Lothar Lax
„Urogation“
„Sag ens, Jakob, du bes doch ene jebildete Minsch un hes ooch Ahnung vonne Medizin. Mit minge Urogation stimmp jet nit. Weeßte ne jude Fachaaz?“
„Hallo, Hermann. Pardon, aber ich glaub‘, ich versteh‘ bloß Bahnhof! Was meinst du? Kannst du‘s bitte mal etwas präziser formulieren?“
„Määnsch, isch kann nit rischtig pinkelen! Bloß tröpfelen statt’n orndlichen Strahl! Dodefür is doch son Urino()dingsbums zuständig. Oder?“
„Ach so, jetzt kapiere ich dein Problem. Du leidest unter ‚Ischurie‘, hochdeutsch Harnverhalten. Und dafür ist tatsächlich ein Urologe - U R O L O G E - zuständig.“
„Is mer doch pottejal, wie dä Kääl op medizinisch heißt. Er soll mer bloß helfen! Kennste een?“
„Klar, ich fand Herrn Dr. Schmitz-Karee sehr gut, sehr einfühlsam. Einen Tripper wirst du dir ja wohl nicht gerade eingefangen haben. Aber auch dafür wäre er zuständig.“
„Nu maach äwwer mal’n Punk! Isch han et doch nit mit frembjonn. Isch will ens bloß widder janz normal pinkelen.“
„Ok, Hermann, mach einen Termin aus. Kannst dich ja auf meine Empfehlung berufen. Dr. Schmitz-Karee wird sicher die Ursache für deine Schwierigkeiten mit der „Urogation“ finden. Viel Glück und gute Besserung!“
© Edith Lerch
Limerick
Es lebte eine Essakompe in Refalbos
und sprach immer nur von Taffelkos.
Für sie war das Ippel,
der Furintusel Zippel.
Denn die Essakompe hatte Quastpalos.
© Franz Köhler
In the Year 2250
In der Dämmerungszeit des Jahres 2250 stieß Zork in seiner Inquisitions-Endo-Phase auf eine kleine schwarze Scheibe mit einem Loch in der Mitte.
Er wusste, dass vor ihm andere Lebewesen und Kulturen existiert hatten. Aber er wusste nicht, wie sie ausgesehen hatten und was sie gemacht hatten. Das Rückwärtsgewandte war längst abgeschafft.
Es gab nur einige prähistorische Existenzen, die eventuell Aufschluss geben konnten. Der Golem war seit einem Millennium dabei - aus Lehm und leider sprachlos.
Graf Dracula hatte vor 350 Jahren gelebt. Er konnte ihm auch nicht weiterhelfen.
Der Highlander war seit 250 Jahren dabei, hatte zwar in einer Parallelwelt gelebt, aber auch am normalen Leben teilgenommen.
Er erklärt Zork: „Das ist eine Schallplatte.“
„Und was macht man damit?“
„Man legt sie auf einen Plattenspieler.“
„Was ist das?“
„Ein Gerät zum Musikhören.“
„Aber dafür gibt es doch die autoregenerativen portablen Mediaplayer.“
„Ja - für künstliche Musik künstlicher Wesen.“
„Das verstehe ich nicht.“
„Schau - Ich bin doch auch ganz anders als Du. Und dazwischen gab es den Menschen. Im 21. Jh. haben sie ihn erst in der Arbeitswelt wegrationalisiert, dann für alte Menschen Pflegeroboter eingesetzt, und als der Ökonomie die ganzen Abnehmer fehlten, kam die Phase der blutleeren Androiden. - Deine Zeit. Da ging es dann auch den Vampiren an den Kragen. Und ich bin eigentlich nur noch da, weil ich der Letzte meiner Art bin, und mich keiner enthaupten konnte.
Menschen haben immer wieder versucht, sich die Zukunft vorzustellen. Vor 300 Jahren hat ein George Orwell „1984“ geschrieben. 30 Jahre später als erwartet war die Welt dann schon weiter als er befürchtet hatte. 20 Jahre nach Orwell hat Stanley Kubrick „2001“ gedreht und ein Jahr danach haben Zager and Evans „In the Year 2525“ aufgenommen.
Und das ist auf dieser Platte. Die schildert wie nach und nach die Menschlichkeit verschwindet.“
„Was ist das?“
„Das ist schwer zu erklären. Die Menschen hatten den Auftrag erhalten: Macht Euch die Erde untertan. Das war der sogenannte Homo sapiens. Der fing an zu gestalten. Das nannte man Kreativität. Die Menschen schufen Bücher, Musik, Tanz, Bilder. Es gab Buntheit, Vielfalt, Freude, Sinnlichkeit, Selbstbestimmtheit, Achtsamkeit und Hilfsbereitschaft. Unter dem Dach der sogenannten Kardinaltugenden. Das nannte man Menschlichkeit. Für viele galt der Grundsatz: Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen.
Dann sind sie einen Irrweg gegangen. Es folgte die Umgestaltung zum Homo oeconomicus. Die Abhängigkeit von der ausufernden Technik nahm immer mehr zu. Gezielte Beeinflussung, Regelungswut, Algorithmen, Kontrollwahn. Erst verschwand die Menschlichkeit. Dann verschwanden die Menschen. Es gibt noch welche in Reservaten.“
„Das verstehe ich alles nicht.“
„Der letzte Satz auf der Platte lautet: Im Jahr 2525 - falls noch Menschen leben, wenn noch Frauen leben, dann werden alle Rätsel gelöst sein. Bis dahin sind es noch 275 Jahre.
Vielleicht verstehst Du dann.“
© Uli Kölling
Du findest auf deinem Nachhauseweg seltsam beschriftete Gegenstände – was könnten sie bedeuten? Schreib darüber.
dazu entstanden:
Seltsame Schriftzeichen
Fast
Hätte ich
Sie zertreten: Schriftzeichen -
Zu meinen Füßen ausgebreitet
Sind sie Botschaft
Fremder Vergangenheit
Heute an
Mich?
Wie viele
Tausend Jahre
Verschüttet im Sand
Der sie nun preisgibt
Meinen staunenden Augen
Die zweifelnd
Schauen
Ich
Kann die
Zeichen nicht verstehen
Verborgen bleibt deren Botschaft
Im unendlichen Sand
Der kommenden
Zeiten
© Edith Lerch
Zauberbrüder
Liebende Brüder sind sie.
Streiten hört man sie nie.
Treten sie auf, verzaubern sie alle,
geschickt sind sie in jedem Falle.
Einer trägt Anzüge himmelblau,
die Hosen in rosé.
Die stehen ihm gut, er weiß es genau;
mir tun die Augen weh.
Einer erfreut sich so recht am Leben.
Der andre ist Pessimist.
Er denkt: Was kann es Bessres geben?
Der Zweite verzweifelt ist!
© Karolina Sinn
Im Strom der Zeiten
Und die Erde war wüst und leer. Ja, wüst war sie tatsächlich, leer nicht. Nicht zu dem Zeitpunkt, als meine Entwicklung begann.
Dunst und Nebel hatten sich aufgelöst und Sonnenlicht schien auf einen grün leuchtenden See. Betrachtet es als Wunder, denn durch Zusammenwirken verschiedener Elemente entstand ein Lebewesen, ein Einzeller, ein Pantoffeltierchen.
Das war der Anfang, mein Anfang. Durch Zellteilung wurde ich Mehrzeller, Molch, Fisch.
Irgendwann verließ ich den See. An die Stellen der Flossen wuchsen mir Beine, später noch Arme und, was ganz wichtig war, ein Kopf, der allerdings nur eingeschränkt einsatzfähig war. Ihm fehlte der Geist. Und hier beginnt die biblische Schöpfungsgeschichte. Gott hauchte mir seinen Geist ein und schenkte mir eine unsterbliche Seele. Nun konnte ich denken. Mit anderen Worten, ich musste selbst entscheiden, wie es weitergehen sollte. Das war nicht einfach, oft falsch und dennoch habe ich es geschafft. Ich suchte mir eine Höhle und ein Weib, jagte Bär und Bison und vermehrte mich. Ich starb und wurde wieder geboren. Mein Stamm wählte mich zum Druiden.
Ich wurde Stadtschreiber, vermerkte alle wichtigen Vorkommnisse. Das schulte mein Gedächtnis, so dass ich der Nachwelt viel zu erzähle weiß.
Ich war Stallknecht und Ritter, Köhler und Krämer, Prolet und Patrizier mit Sitz im großen Rat, ein tumber Tor und ein weiser Mann, ein Verführer und ein Verführter, ein Heilsbringer und ein Ketzer. Ich wurde verehrt und verbannt, gelobt und gedemütigt.
Ich habe so vieles gesehen, gehört und erlebt. Gewaltige Umbrüche und bedeutsame Ereignisse, Schreckliches und Wunderbares. Das Wunderbarste aber war, dass ich in allen meinen Leben stets dieselbe Frau fand, wir waren seelenverwandt.
Alles könnt Ihr mir glauben, oder auch nicht. Es ist wahr, dass ich heute vor Euch stehe und meine Gedichte und Geschichten vortragen darf.
Das verdanke ich dem Strom der Zeiten, der mich hier angeschwemmt hat.
© Franz Köhler
Die Mary George wurde gesehen,
als sie begann übers Wasser zu gehen.
Viele Leute blieben stehen,
um das Wunder sich anzusehen.
Dann verschwand sie in den Fluten.
Erkenntnis: Man soll sich nie zu viel zumuten!
© Franz Köhler
Ich stürze mich nicht wie der Hoffnungslose von der Brücke in den Fluss
Ich habe immer noch keine Erklärung für meinen Unfall gefunden
Die grauen Tage machen mir keine Angst
Denn ich hüte mich nicht mehr vor den schönen Tagen
Ich habe eine Entdeckung gemacht:
Da Leben hat mich gefunden.
© Erika Kind-Even
Zum Feierabend in den Park
auf immer gleichen Wegen
Hinter Masken Ingrimm oder Lächeln
Veedelsstraßen leer und müde
Wuchtiges Gefühl von Einheitsbrei
Bäume ohne Winterkleid
Wärmen sich an flötenden Staren
Gedankenlast fällt auf altes Laub
Frauchen und Corona-Hund,
Bemantelt im Pärchen-Look
Tollen über frostigen Boden
Gefrostetes Herz erwärmt
Noch eine Runde um den Block
Kein Drang ins Haus zu gehen
Gefangen im geflickten Netz
© Caroline Lucht
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Edith Lerch (Donnerstag, 20 Mai 2021 11:22)
Liebe Karolina,
wie schön, dass du mit deinen Gedichten noch immer bei uns bist!
Herzlichen Glückwunsch zum heutigen Geburtstag und alles Gute zum neuen Lebensjahr!
Liebe Grüße von deiner alten Schreibfreundin aus dem "Gedeankensprung"
Edith