Das sind die Texte der 9. Coronawoche

... die sich thematisch unter anderem um das Kochen und Essen drehen (da manche in dieser Zeit neue Rezepte ausprobieren und sie in Hüftgold anlegen).

Natürlich gab es noch andere Schreibimpulse - lassen Sie sich überraschen!

Viel Spaß beim Lesen und Kommentieren und bleiben Sie kreativ 

Ihre Cornelia

Schreibimpuls 1: Such dir aus den Zitaten zum Thema Kochen und Essen eins aus und schreib einen Text deiner Wahl.

Dazu Entstanden:

Wunsch und Wirklichkeit….. oder dat Füneff-Stäänemenü

 

Doch ich denke an meinen Hosenbund, der bald nicht mehr zur Erweiterung bereit ist. Er wird immer enger, das ist  zunehmend seit zwei Monaten zu bemerken, schleichend und dennoch stetig.

Hä driev misch durch de Daach, mingen Hunger, minge Schless…

Jetzt muss ich ran, an den knurrenden Bauch. Zu bedenken aber ist: „kochen? – selbst?“  Nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung wenn ich unterwegs bin auf kreative Art. Kochen beruhigt mich nicht, wie so manchen Freizeitkoch, der sie so auslebt, seine kreativen Kräfte.

Müffele, isch? Am leevste bei Minsche, die sisch freue, wann se koche künne für andere Lück un dodrinn ihr Erfüllung finge..

Doch habe ich Hunger, jetzt, auf ein umfassendes Menü und das möglichst basierend auf einem Niveau, das 5 Sternen entspricht. Man sagte mir zwar, bei einem Gericht,  das 5 Sterne verspricht, da wird man nicht satt, im Gegenteil, da kann es sein, dass man danach gerne die nächste Frittenbude anpeilt, wo nicht 2 !/2 Fritten werden serviert, nein, da kriegt man ne große Schale für 2 Euro serviert.

Isch weiß et alsu nit wirklisch, wie dat esu schmeck, dat fünnef-Stääne-Jeesicht, isch fangen jetz ets ens aan.

Zuerst wird die Gurke in Scheiben geschnitzt, die Zwiebel bereit gelegt , die Vorspeise also schon fast in der Salatschüssel. In der hintersten Ecke vom Unterschrank finde ich die fertigen Produkte, wie Suppentüten, die, wie ich feststellen muss, zum großen Teil das Ablaufdatum schon lange hinter sich. Da sehe ich, passend zur Jahreszeit, die Gläser mit den Spargelspitzen. Die Hauptspeise ist also im Werden, da kann ich mich freuen.

Ävver enä, do fäählt jo  noch mie, dat Wischtichste ess doch die holländische Soß  un die  fingen ich em Körvje em Rejal janz en do Nöh.

Die Kühltruhe steuert das sättigende Fleisch dazu, erwärmt sich in der Mikrowelle in Minuten nur, also ganz nebenbei. Fehlt nur noch die Nachspeise, die hab ich gesichtet im Konservenschrank, Obstallerlei in der Dose steht bereit. Fertigsahne liegt auf Vorrat im kühlen Schrank.

Dat Fünnef-Stääne-Menü ess jetz fäädisch, bruch nur noch jet Opwärmzick un et kann vodrück wääde.

Doch stelle isch nun fest, der Hunger ist weg, sie war doch sehr anstrengend für mich, diese Suchererei nach dem 5-Sterne-Gericht.

Et wor  en eschte Schinderei, dat Sööke en alle Ecke, Kürvje un Schränk, die isch esu janz nevvenbei mem Putzlappe bearbeitet hann…..un dat  hät drei Stund jeduurt.., do hä tisch bestemp……, na ihr künnt et üsch sescher denke.

 

© Christina Komenda, Mai 2020

 

 

Herzhafte Waffeln "Salzburger-Art“

 

 Zu meinem siebzigsten Geburtstag hatte ich für den Nachmittag meine Familie und liebe Freunde zum Waffelessen mit heißen Kirschen und Sahne eingeladen. Nach einem Rezept, das ich schon seit vielen Jahren verwende, stellte ich den Teig aus Butter, Zucker, Eiern, Mehl, Milch, usw. für 20 Waffeln her und bereitete heißen Kirschen Sahne  - nach Bedarf auch Schokolade und frische Früchte vor.

  Doch als ich die erste Waffel probierte, stellte ich entsetzt fest, dass in unserem Küchenschrank die Schütten für Zucker und Salz vertauscht waren und ich sorglos die Butter mit Salz schaumig gerührt hatte. Um neuen Teig anzurühren war es zu spät, zudem fehlte es mir jetzt an Eiern und Mehl. Ich stand ratlos da, ohne Waffeln, und wusste nicht, was ich tun sollte.

  Es blieb mir ja gar nichts anderes übrig geblieben, als meiner Geburtstagsgesellschaft das Missgeschick zu beichten. Doch da kam mir der Gedanke: „Misch‘ doch ordentlich Zucker unter den Teig und ‚verlängere‘ ihn mit den noch vorhandenen Eiern und dem Mehl und dann noch Rosinen, abgeriebene Zitronenschale und Rum dazu, dann könnte es klappen. Hmm! Auch wenn ich nicht so recht an den Erfolg glaubte - hatte ich eine andere Wahl? Immerhin konnte ich anstelle von 20 nun 30 „herzhafte Waffeln Salzburger-Art“ mit heißen Kirschen und Sahne oder mit Schokolade und Früchten servieren. Sie schmeckten zugegeben etwas seltsam, waren aber genießbar. Als ich nachher von dem Missgeschick berichtete wurde herzhaft gelacht.

  Jedes Mal, wenn ich jetzt Waffeln ankündige, werde ich freundlichst ermahnt, doch vorher zu probieren, ob in der Schütte auch tatsächlich Zucker ist und kein Salz.

  Ich bin überzeugt, so ein Irrtum wird mir nie wieder passieren!

 

 

© Lothar Lax

 

 

Gutes Essen ist Balsam für die Seele (Sprichwort aus Tadschikistan)

  

Mein Mann und ich entdeckten unsere Lust am guten Essen schon vor Jahrzehnten. Sohn und Tochter waren aus dem Haus, wir beiden wieder ein kinderloses Ehepaar, berufstätig und finanziell gut ausgestattet.

Sterne-Restaurants, von uns eher spöttisch „Edelfressschuppen“ genannt, wurden von uns jetzt regelmäßig besucht. Auch auf Reisen probierten wir einige aus, durch Herrn Siebeck und die Zeitschrift „Essen und Trinken“ entsprechend vorinformiert.

Mit erheblichem Ehrgeiz absolvierte mein Mann dann regelmäßig Kochkurse bei Kölner Sterneköchen, während ich mich lieber mit deren Ergebnissen be- und vergnügte. Doch ich lernte von ihm, der sein Können auch auf die heimische Küche ausdehnte. Die Sammlung von Kochbüchern und Rezepten aus aller Welt wuchs stetig an, die Ausstattung der Küche mit technischen Geräten ebenfalls, dazu kam die Freude an eigenen kreativen wie handwerklichen Fähigkeiten. Unser Essplatz bedeutete gleichermaßen Genuss und Gespräche - bis heute. Als Rentner amüsierten wir uns prächtig über den Spruch „Ja ja, Essen ist die Erotik des Alters“.

In jedem Fall sollte es mit heiterem Gemeinschaftsgefühl einhergehen. Und so luden wir über die Jahre Familie, Freunde, Nachbarn und Kollegen gern zu uns ein. Der zweifach ausziehbare breite Tisch im Esszimmer reichte für 12, später sogar mit einem weiteren Zwischenteil für 16 Personen. Wurden es noch mehr, kam mein ebenfalls ausziehbarer Schreibtisch mit der entsprechenden Anzahl Klappstühle im Wohnzimmer hinzu, wobei die große offene Flügeltür zwischen beiden Räumen den Kontakt zueinander sicherte. Porzellan, Gläser und Besteck gab es nach und nach reichlich - sogar vom eleganteren Trödelmarkt. Die passenden Tischtücher, -läufer und Servietten nähte ich selbst und war auch für eine abwechslungsreiche Dekoration - je nach Anlass - verantwortlich. Und vier Gänge plus „Amuse bouche“ für ein Menu mit passenden Weinen samt ausgedruckter Speisekarte blieben ganz selbstverständlich. Ich habe alle Karten gesammelt, um Wiederholungen sicher zu vermeiden - mit Ausnahme der Gans zu Weihnachten, die inzwischen auf zwei Exemplare ausgeweitet werden musste, dank anwachsender Familiengröße.

Als irgendwann mal jemand lobend bemerkte: „Ihr seid wirklich ein verdammt gutes Restaurant!“, kamen wir auf die Idee, dies mit den Buchstaben unserer Vornamen festzuhalten. Seitdem hängt also an der Esszimmertür ein entsprechend geformtes Schild: „Chez Henditha“ - Restaurant mit Herz - von Heinz und Edith Lerch.

Wenn wir jetzt wegen der Corona-Krise auch leider keine Gäste bewirten können - unser gemeinsames abendliches Kochen von mindestens zwei aufwendigen Gängen, dazu das anschließende Essen am stilvoll gedecktem Tisch, mit Blumen, Kerzen - und Gesprächen, bedeutet uns immer wieder „Balsam für die Seele“.

 

© Edith Lerch

 

  

Goldene Gans.

 

Meine Frau macht oft und gerne einen Bummel durch die Fußgängerzone der kleinen Stadt mit ihren vielen Geschäften und Einkaufsmöglichkeiten.

Diesmal bat sie mich, mit ihr zu gehen.

Das bedeutete für mich, dass sie vorhatte, sich neu einzukleiden; also eine glatte Geldverschwendung, denn alles was sie brauchte, war in zwei Wandschränken vorhanden. Ich brummte etwas für sie Unverständliches und schloss mich, des lieben Friedenswillen, ihr an.

„Schau mal“, sie wies auf ein Schaufenster mit Damenkleidern, „das ist die neue Sommermode. Ist sie nicht schick?„

“Hm, hm“ war mein Kommentar.

Dann aber weckte etwas Seltsames meine Aufmerksamkeit. Ein Mann, besser gesagt, eine wandelnde Litfaßsäule, auf der in Großbuchstaben stand: Besuchen sie unsere rustikale Gaststätte „Zur goldenen Gans“.

Jeden Samstagabend Tanz. Dabei führte er an einer Leine eine, mit Goldfarbe eingesprühte Gans.

Ich machte meine Frau auf das seltsame Paar aufmerksam. Sie stieß einen Schrei aus. Ihre Halsschlagader schwoll an, dann brüllte sie:

„Das ist Tierquälerei!“ Und schupste die Litfaßsäule so heftig, dass der Mann umfiel und wie eine Schildkröte hilflos auf dem Rücken lag.

Dann wählte sie mit ihrem Handy 110.

Als zwei Polizistinnen kamen, hatte sich schon eine Anzahl Schaulustiger eingefunden.

Eine der beiden Ordnungshüterinnen nahm die verschreckte Gans auf den Arm und strich ihr beruhigend über das goldige Gefieder. Die andere kniete sich neben die Litfaßsäule und schrieb ein Protokoll wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses. Dann fuhren sie mit der Gans im Polizeiauto davon.

Meine Frau hatte sich so aufgeregt, dass sie keine Lust mehr auf einen Einkaufsbummel hatte, was ich durchaus befürwortete.

  

© Franz Köhler

 

 

Essen, mampfen, schlingen

 

Sobald die Pflaumenzeit angebrochen war, schob meine Mutter ein Kuchenblech nach dem anderen in den Backofen. Vorher wurde Hefeteig hergestellt, mit frischer Hefe aus dem Kühlregal und der Teig gelang immer. Er ging auf, wie er sollte und wir aßen davon einige Klumpen roh weg. Die Kindermägen hielten stand. Halbierte Pflaumen wurden kernlos auf den ausgerollten Teig gesteckt. In Reihen lehnten sie dicht aneinander. Der Geruch im Haus zog durch alle Ritzen. Kaum war ein Blech fertig, wurde der Kuchen warm gegessen. Reingeschlungen, ohne Kuchengabel. Die Stücke wurden ungezuckert oder mit Sahne vertilgt. Die Münder waren vollgestopft und die Backen dick. Das Mittagessen fiel aus.

Sicher musste es zu Mittag manchmal etwas Nahrhaftes geben, meinte zumindest unsere Mutter und briet Leber. Dazu gab es Kartoffelbrei mit gedünsteten Zwiebeln. Die Leber blieb mir im Halse stecken. Ich kaute und kaute, konnte sie aber nicht herunterschlucken. Aussichtslos. Ich wurde auf das Gäste-WC geschickt und spuckte sie aus. Jetzt bekommt mein Hund sie als Leckerbissen gekocht. Ich bin eine Quasi-Vegetarierin geworden. Nur selten esse ich ein Stück Fleisch: Bio-Hühnchen, Tafelspitz oder Wildgulasch. Wegen der B-Vitamine. Für mich muss Fleisch weich sein und flädderich.

Zurück in meine Kindheit. Gelegentlich durften wir eine Schlangengurke aufschneiden, mit Zucker bestreuen und ausschlürfen. Zähne hin oder her. Danach wurden sie eventuell geputzt. Damals war Zucker weniger schädlich… Grießbrei ist für mich immer noch eine besondere Mahlzeit. Ich bestreue ihn mit purem Zimt, in meinen Kindertagen war es ein Zimt- und Zuckergemisch. Kompott darauf darf nicht fehlen, früher nicht und heute nicht. Meine Mutter machte im Sommer Pfirsiche ein, weißfleischige Früchte. Eingemachte Pfirsiche schmeckten uns Kindern viel besser als frische. Die gefüllten Einmachgläser hielten oft nicht bis in den Winter. Meine Mutter sah das nicht so eng und kochte Grießbrei dazu. Wenn der Supermarkt eine Lieferung von Weinbergpfirsichen hat, kaufe ich die platten Früchte, weil sie weißfleischig sind und lecker. Ob ich einmal einen Pfirsichbaum pflanze?

Oberhalb unseres Hauses, den Berg hoch, gab es eine Plantage mit riesigen Süßkirschbäumen. Auf der gegenüberliegenden Seite lag ein Feld mit Mirabellenbäumen, die von kleinerer Statur waren. In der Nähe dieser Bäume tummelten wir uns mit anderen Kindern im Sommer. Manche Frucht konnten wir ergattern, erwischen lassen durften wir uns nicht.

Meine Eltern hatten zeitweilig ein kleines Erdbeerfeld im unteren Garten. Jeder erhielt, sobald geerntet werden konnte, eine Schale voll bis oben hin mit etwas Zucker bestreut. Die Erdbeeren ersetzten manches Mittagessen und wir haben zugeschlagen, bis die Bäuche voll waren. Ein Traum von Früchten und roten Farbtönen. Den Geruch von Gartenerdbeeren habe ich bis heute in der Nase und einige Stauden wachsen wild durch meinem Garten. Hier und da kann ich Früchte ernten. Wenn mir die Schnecke zuvorkommt, hat sie Glück gehabt.

Alle anderen Obstsorten kaufte meine Mutter bei Bauern oder im Supermarkt des Ortes ein. Sie war eine Hausfrau, die mit ihrem VW-Käfer herumfuhr und für Nachschub sorgte. Sie hatte drei gefräßige Kinder, die mit Vergnügen mampften. Mein Vater erhielt abends auch etwas zu essen, sein Abendbrot. Er bevorzugte zwei Scheiben Brot mit Spiegelei und Salat. Neben seinem Tellergericht stand ein Bier.

 

© Sabine van de Sandt, Mai 2020

 

 

Es ist besser zu genießen und zu bereuen, als zu bereuen, dass man nicht genossen hat

 

Savoir vivre

 

Genuss bedeutet Wohlbefinden. Ein leckeres Gericht vorzubereiten, auszurichten und in angenehmer Gesellschaft genüsslich zu verspeisen, löst Hochgefühle aus.

Schon der Einkauf der Zutaten macht Freude. Für den Besuch möchte ich einen Salat zubereiten mit Senf-Honig-Dressing und Zanderfilet mit Petersilienschaum.

Es ist eine liebe Gewohnheit, samstags über den Markt zu schlendern. Diese frischen Gemüsesorten zu sehen, das Aroma der Tomaten zu riechen und die Vielfalt der abwechslungsreichen Farben und Formen zu genießen ist für mich ein besonderes Erlebnis. Bei meinem Obst- und Gemüsehändler kaufe ich knackigen Salat, rote aromatische Tomaten, eine rote und gelbe Paprika, die mich mit ihrer intensiven Farbe anstrahlen. Der Obsthändler bietet mir eine Erdbeere zum Kosten an. Sie ist klein, rot und zuckersüß. Es sind Erdbeeren aus der Region. Gute Idee! Zum Nachtisch gibt’s frische Erdbeeren mit Sahne. Mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen. Nebenan kaufe ich noch grüne und schwarze Oliven. Ich schlendere weiter und tauche ein in die bunte Vielfalt der vielen Stände mit Obst und Gemüse, Blumen, Schmuck, Haushalts- und Kleiderständern.

Zuhause angekommen, brühe ich mir einen frischen Kaffee auf und esse ein Brötchen mit Himbeermarmelade. Der aromatische Kaffeeduft, das knusprige frische knackige Brötchen sind Genuss pur. Ich nehme mir Zeit für die Vorbereitungen. Gegen Abend decke ich den Tisch auf der Terrasse, bereite den Salat vor, das Dressing und den Fisch mit Petersilienschaum.

In lauer Sommerluft, bei einem guten Glas Wein, genießen wir die Gespräche und das Abendessen. Der Salat ist knackig, der Fisch zart, der Weißwein trocken. Die Erdbeeren mit frisch geschlagener Sahne schmecken einfach himmlisch. Die Vögel zwitschern ihr Abendlied bei Kerzenlicht.

 

Genuss empfinden, das Essen zu schätzen, sich’s wohl sein lassen, zu leben verstehen.

Die Franzosen nennen es savoir vivre!

 

© Maria Boyn 

 

 

 Akrostichon zu „Schokolade“

 

 Sch         schmilzt auf der Zunge.

 O            oft esse ich zu viel von der süßen Pracht.

 K             Kriegen die Geschmacksknospen Junge?

 O            oh weh, ich fürchte, die Waage kracht.

 L              lästige Pfunde lassen sich nieder.

 A             aber die Süßigkeit ist wie ein Kuss.

 D             deshalb sündige ich immer wieder.

 E             ein Stückchen noch dann ist - für heute - Schluss.

 

© Ulla Havig

 

 

Blühende Theorie 

 

Theorien in Butter versenkt

und geschwenkt

 

verdreht, verkehrt

trotzdem unversehrt

 

Nachbarn am Fenster winkend

Und wieder tief in Gedanken versinkend

 

Verlust, Fehleinschätzungen und Verletzungen verkannt,

Warnungen verhallt

Werte verraten und verbrannt

auch ohne Strand

 

Gedanken vor kurzem noch in Wut

und in Hitze der Glut

 

Jetzt Blumen im Garten verwelkt

Egal die Welt wieder in Theorie erhellt

 

© Petra Schröter

 

 

 

 

 

Mach Sachen. Sie bereit. Neugierig.

Warte nicht, bis die Inspiration dich anstupst

oder dir andere einen Kuss auf die Stirn drücken.

Sei aufmerksam.

Alles steht und fällt mit deiner Aufmerksamkeit.

Sie macht dich lebendig.

Sie verbindet dich mit anderen.

Sie macht dich wach. Bleib gierig.

 

Susan Sontag

 

 

 

Schreibimpuls 2: Lass dich vom Bild von Erik Johansson und/oder von dem Text von Susan Sontag inspirieren

 

Dazu entstanden:

Sei bereit

 

Wie richtig ist es, dass du weißt

an dir allein liegt's,  lebendig zu bleiben.

Du weißt es ganz genau, was das heißt.

 

Keiner kommt auf dich zu und sagt: "Steh auf!"

So nimmt das Leben ganz ohne dich seinen Lauf.

 

Aufmerksam und immer neugierig bleiben,

bis zum letzten Tag beobachten und schreiben!

 

Das hab' ich vor - und möge es mir gelingen.

So können letzte Jahre noch manches bringen.

 

© Karolina Sinn

 

 

Furchtlos

 

Freiheit ist wieder aufgekeimt,

kein Verlust mehr beweint

der zarte Keim

durchbricht den Stein

der Masterplan ist aufgegangen

trotz rauer Wirklichkeit gefangen

entgegen aller Widrigkeit

mühelos  mit Leichtigkeit

trotz  aller Absichten

und tapfer mit verzichten

wenn auch vor Wut

doch mutig und resolut

Furchtlos,

entgegen aller falsch Information und

Videos

dem Mammut gefrönt

und doch wieder versöhnt

Mit aller Macht bewacht

auch immer mit bedacht

ganz zart ,ganz sacht

ganz so als hätte man wieder Licht angemacht

in allen Zellen

wie in kleinen Wellen

wieder neu zusammengefügt

resistent genügt

dem Untergang geweiht

trotzend allen Blockaden wieder befreit

 

© Petra Schröter

 

 

 

 

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